Kambodscha: Freiheit für Chhim Sithar

Gewerkschafterin zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt

Die Gewerkschaftsvorsitzende Chhim Sithar (34) setzt sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein. Am 25. Mai 2023 wurde sie wegen "Anstiftung zu einer Straftat" zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Chhim Sithar arbeitete seit 2007 im Casino- und Hotelkomplex NagaWorld in der Hauptstadt Phnom Penh. 2010 wurde sie Vorsitzende der dortigen Gewerkschaft der Khmer-Beschäftigten (Labor Rights Supported Union of Khmer Employees, LRSU), die sich nach Massenentlassungen seit Dezember 2021 im Streik befinden.

Chhim Sithar war bereits Anfang Jänner 2022 festgenommen und wegen "Anstiftung zu einer Straftat" angeklagt worden. Damals verbrachte sie 72 Tage in Untersuchungshaft. Im November 2022 traf sie sich mit anderen Gewerkschaftssprecher*innen in Australien zu einem Austausch.

Bei ihrer Rückkehr am 26. November wurde sie erneut festgenommen. Ihr wurde vorgeworfen, gegen Kautionsauflagen verstoßen zu haben, von denen sie jedoch nichts wusste. Während ihres Besuchs in Australien war allerdings ein Bericht von Human Rights Watch veröffentlicht worden, in dem sie die repressiven Maßnahmen der kambodschanischen Regierung kritisierte.

Vor ihrer Festnahme berichtete Chhim Sithar Amnesty International Folgendes: "Man hat mir gesagt, es sei nicht einfach, gegen Naga vorzugehen, weil sie groß seien und eine Menge Geld hätten. Aber wenn niemand die großen Kämpfe kämpft, wie sollen wir dann irgendjemanden zur Rechenschaft ziehen – und wie sollen wir hoffen, die anderen Kämpfe zu gewinnen?"

Chhim Sithar ist ausschließlich aufgrund ihres Einsatzes für Arbeitnehmer*innenrechte inhaftiert. Sie hat kein Verbrechen begangen.

Freilassung fordern

Dieser Appell richtet sich an Premierminister Samdech Hun Sen.

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